Ükernbrigade

Wie alles anfing

Im vierten Zug trafen sich Jahr für Jahr die Ükeraner zu Schützenfest zum eigenen Antreten und zur guten Vorbereitung auf das, was kommen mag. Bei Ludger Kemper, An den Kapuzinern, traf man sich am Montagmorgen in der Wohnung zur Freude der gesamten Bewohnerschaft. Denn das Tambourcorps Schloß Neuhaus passte auch noch in die Wohnung und spielte zur frühen Morgenstunde dort auf. Ein Spektakel, was sogar dazu führte, dass Gläser in den Schränken tanzten und die Fensterscheiben vibrierten. Dieser Zug hielt und hält heute noch zusammen. Er wurde immer größer und ist heute eine feste Größe in der Maspern-Kompanie.

Während des Golfkrieges im Jahre 1991 wurden in verschiedenen Kreisen Überlegungen angestellt, dass Paderborner Schützenfest aufgrund der Kriegssituation ausfallen zu lassen. Aus diesem Grunde fiel schon der Königsabend der MASPERN aus. Die Lage am Golf sollte sich allerdings schnell zum Positiven ändern und das Paderborner Schützenfest konnte in gewohnter Weise stattfinden. Trotzdem gab es einige tatkräftige und gestandene MASPERNSchützen die auf keinen Fall ganz auf ihr Fest verzichten wollten. Schützenbrüder, die im Wesentlichen aus dem damaligen IV. Zug der MASPERN kamen, stellten die Überlegung an, ihr eigenes kleines, aber doch wohl inszeniertes Schützenfest zu feiern. Schnell wurde ein Antreteplatz gefunden. Bei Görmann’s / Hoppe’n im Garten an der Heiersmauer. So etwas hatte der Ükern noch nicht erlebt! Die Heiersmauer selbst diente als Paradestraße, wo die Königlichen Hoheiten die Parade abnahmen.

Als einige „Wahl-Ükeraner“ diesen Spaß nicht mehr ertragen konnten, war schnell ein neuer Platz gefunden. Bruno Eikel stellte bereitwillig sein Werkstattgelände zur Verfügung. Aber auch hier hatten nach wenigen Jahren die Nachbarn ein Problem… Johannes Hustädte vom Tegelweg stellte dann sofort bereitwillig seine Festwiese zur Verfügung. Für Johannes eine schützenbrüderliche Selbstverständlichkeit, gehört er doch mit über 50 Jahren Vorstandsarbeit bei den MASPERN zu den gestandenen Sergeanten der Kompanie.

Aber auch ein Holzadler, ein Gewehr und natürlich auch eine eigene Königskette durften nicht fehlen. Für MASPERN-Schützen kein Problem. Es wurde organisiert und besorgt. So gibt es heute zudem noch eine eigene Standarte, die selbstverständlich von zwei Hellebardenträgern begleitet wird. Nicht fehlen darf in der heutigen Zeit eine Internetseite.

Zwischenzeitlich hatte sich der Zug den Namen „Ükernbrigade“ gegeben, denn die MASPERN sind nun einmal vom Ükern. Was mit einem Spaß anfing ist mittlerweile eine feste Gemeinschaft geworden. In den letzten Jahren trafen sich die Schützen immer vorab auf dem, zum Schützenfest herrlich hergerichteten, Antreteplatz am Tegelweg in Paderborn. Dort ist dann nicht nur festlich geschmückt und geflaggt, sondern ein Bierwagen, eigene Verpflegung und das Tambourcorps aus Schloß Neuhaus runden diese Veranstaltung passend ab. Zum jährlichen Paderborner Schützenfest marschiert der Zug, jetzt die Ükernbrigade, mit klingendem Spiel zum Antreteplatz der Kompanie an den Dielen, Ecke Hathumarstraße in Paderborn. Eine Freude für jeden MASPERN und jeden Ükeraner, die Brigade aufmarschieren zu sehen.

 

wochenspiegel

einladung1991